An der Westseite des Northeimer Münsterplatzes befindet sich der größte spätmittelalterliche Fachwerkbau im Fachwerk5Eck: Das ehemalige Spital St. Spiritus (zum Heiligen Geist), eine für mittelalterliche Städte typische Einrichtung für die Versorgung alter und kranker Stadtbewohner. St. Spiritus diente aber auch als Pilgerherberge des Blasiiklosters. Das Hauptgebäude ist inschriftlich auf das Jahr 1500 datiert.
Heute befindet sich in dem bauhistorisch bedeutenden Gebäude das Northeimer Heimatmuseum: Schwerpunkte der Dauerausstellung sind u.a. die Grafen von Northeim und das Kloster St. Blasien, die Rats- und Verfassungsgeschichte der Stadt sowie das Handwerk und die Gilden. Münzen, Maße und Gewichte geben Einblicke in das Geld- und Messwesen. Zahlreiche Stadtansichten mit einigen seltenen Grafiken zeigen das Stadtbild im Wandel der Zeit. Eine Abteilung zur Eisenbahngeschichte stellt die Bedeutung Northeims als Verkehrsknotenpunkt dar, die die Stadt nach der Anbindung an das Eisenbahnnetz im Jahre 1854 erlangte. Die Ausstellungsabteilung „Colonialwarenladen“ ist erlebte Wirtschaftsgeschichte. In einer weiteren Abteilung wird die politische und gesellschaftliche Entwicklung Northeims von 1848 bis 1948 erläutert.
Eine besondere Attraktion ist die Präsentation des Münzfundes von Northeim-Höckelheim: Ein Schatz von über 17.000 mittelalterlichen Silbermünzen und damit der größte erhaltene Münzfund Norddeutschlands, der 1991 geborgen wurde.
Foto: ©Northeim Touristik
Innenansichten Heimatmuseum Northeim
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