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Fachwerk in Einbeck
Die lange Brautradition Einbecks, die bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht, lässt sich in den Fachwerkgebäuden der Stadt erkennen: Über 100 Gebäude entstanden nach einem Großbrand im Jahr 1540 und sind in annähernd gleichem Stil erbaut. Die Konstruktionen sind, wie in der Gotik üblich, als Mischkonstruktionen mit zwei Geschossen mit durchgehenden Wandständern und einem darauf gesetzten Stockwerksrahmen verzimmert – im Fachwerk-Fünfeck wird diese Bauweise durch das Gutachten von Prof. Manfred Gerner (2016) als Dielenstadthaus bezeichnet. Der reiche Schmuck der Fassaden ist wiederum typisch für die darauffolgende Frührenaissance und Zeichen für den Wohlstand der bierbrauenden Bürger in der Hansestadt. Ein großer Teil dieser Häuser besitzt eine hohe Einfahrt mit Spitzbogen in die ehemalige Diele: Sie wurde an Brautagen mit Brauwagen und Sudpfanne durchfahren. Die Tiedexer Straße, die vom Marktplatz in Richtung des heutigen PS.Speichers führt, ist ein besonders gut erhaltenes Beispiel für ein zeitgleich errichtetes Ensemble: Alle Gebäude stehen traufständig mit annähernd gleichen Gesimshöhen nebeneinander.
Spaziergang durch die Zeit
In Einbeck sind Fachwerkhäuser aus Gotik, Frührenaissance, Renaissance, Barock und Klassizismus – alle in verhältnismäßig großer Zahl – zu finden. Besonders ist die ausgesprochen hohe Zahl (93) an Gebäuden aus Gotik und Frührenaissance. Ab der Frührenaissance ist das Einbecker Fachwerk fast durchgehend reich an Schnitzschmuck und Schriftbändern – erst im Barock, nach dem Dreißigjährigen Krieg wird der Schmuck geringer. Eine Einbecker Besonderheit sind die zum Teil noch erhaltenen mit Solling-Sandsteinplatten gedeckten Dächer.
Das von 1509 bis 1593 im Stil der Renaissance errichtete Rathaus verfügt über ein massives gemauertes Erdgeschoss und ein Fachwerkobergeschoss. Auffallend ist die Form mit drei Türme mit den Spitzhelmen.
Spätgotik und Renaissance in Nachbarschaft
Ein Beispiel der Einbecker Spätgotik und Frührenaissance ist das Brodhaus am Markt. Das 1552 in Mischkonstruktion errichtete Haus ist der ehemalige Sitz der Bäckergilde. Heute beherbergt es die älteste Gaststätte Niedersachsens. Gleich nebenan steht mit der Ratsapotheke ein typisches Beispiel eines Renaissance-Gebäudes in Stockwerkrahmenkonstruktion.
Einbecker Fachwerkgebäude sind fast durchgängig reich mit Schnitzkunst und Schriftbändern geschmückt. Ein Haus sticht dennoch hervor: das Eickesche Haus in der Marktstraße, in dem heute die Tourist-Information ihren Sitz hat. Das Gebäude von 1612 ist ein Zeugnis besonderer handwerklicher Kunst. Zahlreiche Schnitzereien der Planetengottheiten, der Sieben Freien Künste, der Tugenden, der Musen, der fünf Sinne, Christus und der vier Evangelisten fesseln den Betrachter hier.
Bildergalerie
Altstadt Hotel
Dielenstadthaus am Markt – insgesamt stammen rund 100 Fachwerkhäuser aus dem Übergang von Spätgotik zu Frührenaissance. | ©Jürgen Höper
Sandsteinplatten
Eine Einbecker Besonderheit: viele Dächer sind noch mit Solling-Sandsteinplatten gedeckt. | ©Jürgen Höper
Brodhaus und Ratsapotheke
Das spätgotische Brodhaus und die Ratsapotheke im Renaissance-Stil steh sich am Markt gegenüber. | ©Jürgen Höper
Tiedexer Strasse
In der Tiedexer Straße steht ein ganzes Ensemble aus dem 16. Jahrhundert mit annähernd gleicher Gesimshöhe. | ©Einbeck Marketing