
Fachwerk in Hann. Münden
Die Lage der Stadt Hann. Münden an den drei Flüssen Fulda, Werra und Weser bestimmt seit jeher das Leben der Bevölkerung. Durch das Stapelrecht gelangte die Stadt zu Reichtum und Wohlstand, während sie von Großbränden und Kriegsschäden verschont blieb. Beim Rundgang durch die Stadt ergibt sich daher ein besonders reiches und vielseitiges Bild verschiedenster Baustile nebeneinander. Über 700 Fachwerkhäuser aus sechs Jahrhunderten prägen das Bild der historischen Altstadt. Typisch für das Fachwerk in Hann. Münden sind die Zwerchhäuser – als Lagerfläche genutzte mehrgeschossige Aufbauten im Dachbereich. Mündens Fachwerkhäuser sind besonders reich geschmückt, viele der Gebäude sind mit Inschriften, Erkern, historischen Türen und Portalen verziert. Die Schmuckmotive erinnern oft an die Nähe zum allgegenwärtigen Wasser: Taubänder, Schiffskehlen, Narwal- und Muschelmotive dominieren die Schnitzkunst.
Drei Flüsse prägen die Stadt
Um die Waren zu lagern, erweiterten viele Mündener den Dachbodenbereich durch die Errichtung von Zwerchhäusern – mehrgeschossige Aufbauten im Dachbereich. Auch der Schmuck der Fachwerkhäuser erinnert an die Nähe zum Wasser: Taubänder, Schiffskehlen, Narwal- und Muschelmotive dominieren die Schnitzkunst. Insgesamt sind Mündens Fachwerkhäuser reich geschmückt mit gotischen Treppenfriesen, profilierten Balkenköpfen, Schwellen, Knaggen und Fächerrosetten.
Vielseitiges Fachwerk
Hann. Münden verfügt über einen in Qualität und Quantität reichen Fachwerkbestand. 79 Prozent der Gebäude innerhalb des Mauerrings sind mit Sichtfachwerk ausgestattet. Der Anteil der Bauten aus Renaissance und Barock ist dabei mit 272 Gebäuden besonders hoch.
Das um 1400 erbaute Fachwerkhaus „Alte Windmühle“ in der Ziegelstraße 66 ist das älteste erhaltene gotische Gebäude in Mischkonstruktion mit durchgehenden Ständern über Erd- und Zwischengeschoss und einem Stockwerkrahmen darüber – ein für die Fachwerk-Fünfeck-Region typisches Dielenstadthaus.
Ebenfalls gotisch sind das Haus „Ochsenkopf“ von 1528 in der Sydekumstraße 8 und das Küsterhaus am Kirchplatz. Im Ochsenkopf sind drei Geschosse in reiner Geschossbauweise errichtet – das zweite Obergeschoss kragt zur Straße leicht aus. Das Küsterhaus von 1457 ist ein Dielenstadthaus.
Aus der Renaissance fällt die Primariatspfarre am Kirchplatz 7 durch ihren von Blendarkaden bestimmten Schmuck auf. Es stammt aus den Jahren 1570 bis 1580. Ebenfalls aus der Renaissance ist das 1580 erbaute Tillyhaus in der Marktstraße 15. Das barocke Haus in der Tanzwerderstraße 14 ist besonders reich mit 98 Muschel- und Narwalmotiven verziert.
Bildergalerie
Der Narwal
Ein weitverbreitetes Schnitzmotiv im Mündener Fachwerk ist der Narwal. | © Hann. Münden Marketing GmbH
Schiffskehlen
Viele Elemente des Fachwerkschmucks, wie etwa die Schiffskehlen, in Hann. Münden weisen auf die Nähe zu den Flüssen. | ©Stadt Hann. Münden
Primariatspfarre
Das Haus am Kirchplatz 7 fällt durch seine Blendarkaden und Inschriften auf. | ©Schmidt
Ochsenkopf
Das Haus mit drei geschossen in Geschossbauweise ist eine Besonderheit. | ©Fachwerk-Fünfeck
Weiter nach Hann. Münden:
Hann. Münden Marketing GmbH
Rathaus | Lotzestraße 2 | 34346 Hann. Münden
Tel.: 05541 / 75 313 und -343
E-Mail: info@hann.muenden-marketing.de
www.hann.muenden-erlebnisregion.de