In Duderstadt können historisch Interessierte Duderstädter und Gäste in der Ausstellung „Fachwerktradition und Gründerzeit: Franz Borchard – ein Baumeister in Duderstadt“ zurzeit einen Blick in die jüngere Baugeschichte der bald 1100-jährigen Stadt Duderstadt werfen.
Im Zeitraum zwischen den Jahren 2013 und 2016 hat ein Team von spezialisierten Architekten und einer Kunsthistorikerin im Auftrag der Stadt Duderstadt und des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege den geschützten Gebäudebestand der Duderstädter Altstadt für die Aktualisierung der Denkmalliste überprüft und dokumentiert. Herausgekommen sind überraschende Ergebnisse. Neben den bekannten historischen Fachwerkbauten galt das Forschungsinteresse auch den Bauwerken der jüngeren Baugeschichte des Stadtkerns. In der Gründerzeit und im Zusammenhang mit der damals beginnenden Stadterweiterung wurden sie – nicht zuletzt auch als Folge der großen Stadtbrände am Anfang des 20. Jahrhunderts – weitgehend durch einheimische Baumeister und Handwerksbetriebe geplant und errichtet.
Nahezu 150 Bauaufträge in Duderstadt wurden in den Jahren von 1896 bis 1984 durch die drei Generationen des Duderstädter Büros Franz Borchard geplant und ausgeführt. Diese Arbeiten werden nun in einer Ausstellung gewürdigt und der Öffentlichkeit präsentiert. Vorbereitet wurde sie durch den Erfurter Architekten Christoph Hanske in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Bauaufsicht und Denkmalschutz der Stadt Duderstadt sowie dem Stadtarchiv Duderstadt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Duderstädter Firmen- und Bürogründer, Maurer- und Baumeister Franz Borchard. Zu sehen sind Originalzeichnungen aus den Archiven sowie historische Fotografien, die dem heutigen Erscheinungsbild gegenübergestellt werden.
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Gästeinformation dort im sogenannten „Kophus“ des historischen Rathauses bis zum 7. November 2023 besichtigt werden. Sie ist täglich von 10:00 bis 16.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt für die Ausstellung ist kostenfrei.
