
Fachwerk in Northeim
Northeim entstand an der Kreuzung zweier Handelsstraßen in drei Keimzellen, die später zusammenwuchsen: das Benediktinerkloster St. Blasien, die St. Sixtikirche und die Marktsiedlung. Rund um diese Keimzellen stehen noch heute die ältesten Fachwerkhäuser der Stadt. Am Münsterplatz sind Teile der Klosteranlage und der ehemaligen Lateinschule erhalten. Das älteste Haus der Stadt und eines der ältesten Fachwerkgebäude Niedersachsens, das Reddersenhaus, das 1420 in gotischen Stil errichtet wurde, beherbergt heute die Touristinformation. Gleich gegenüber ist das Museum im ebenfalls gotischen ehemaligen Spital St. Spiritus untergebracht. Rund um St. Sixti sind weitere gotische Dielenstadthäuser erhalten, wie etwa das 1502 errichtete Corvinushaus, am Schaupenstiel 7. Es bildet zusammen mit dem gegenüberliegenden Fachwerkhaus am Schaupenstiel 18 einen gotischen Stadteingang zur Altstadt. Der Schmuck des Corvinushauses zeigt Bügelfries und Stabwerk.
Häuserzeilen und Einzelbauwerke
Das Kassebeersche Haus in der Breiten Straße 37 wurde 1566 im spätgotischen Stil errichtet. 1605 bauten die Eigentümer eine Utlucht – einen befensterten Vorsprung – im Renaissancestil an. Die linke Haushälfte zeigt noch die über zwei Geschosse reichenden Ständer und das hohe Eingangstor. Die rechte Haushälfte mit der Utlucht ist reich mit Renaissanceschmuck, wie Zahnleisten, Perlstäben und Blendarkaden verziert. Der Oberstock trägt einen Fries aus Fächerrosetten, wie es für die Spätgotik typisch ist.
Im älteren, östlichen Teil der Altstadt bieten der Entenmarkt mit den großen Renaissance-Bauten und die Holzhäuserstraße mit den niedrigen Ackerbürgerhäusern eindrucksvolle Einblicke in das mittelalterliche Leben. Die Häuser stehen in Zeilen eng zusammen. In der Neustadt, im westlichen Teil der Altstadt, stehen die Bauten eher als Solitäre.
An die Marktkapelle St. Fabian und St. Sebastian wurde 1734 in typischer klassizistischer Fachwerkarchitektur die Alte Wache angebaut. Sie diente als Garnisonswache für die Stadtkommandanten.
Fachwerk ist in Northeim zumeist schlicht
Insgesamt ist das Northeimer Fachwerk schlicht und Schmuck nur zurückhaltend eingesetzt. Bescheiden finden sich dennoch alle Schmuckmotive der großen Stilepochen. Annähernd zwei Drittel (225 Gebäude) der Fachwerkhäuser stammen aus den jüngeren Stilepochen Klassizismus, Gründerzeit und Eklektizismus. Der Grund dafür liegt in mehreren verheerenden Großbränden, die ganze Häuserzeilen und 1832 sogar das historische Fachwerk-Rathaus vernichteten. Beim Wiederaufbau entstanden geschlossene Häuserzeilen im klassizistischen Stil. Der Anteil an Sichtfachwerkhäusern an der Gesamtgebäudezahl innerhalb des Mauerrings liegt mit 71 Prozent sehr hoch.
Bildergalerie
Kassebeersches Haus
Dem ursprünglich spätgotischen Haus wurde in der Renaissance eine Utlucht vorgebaut. | ©Daniel Li Photographie
Historischer Stadteingang
Am Schaupenstiel bilden noch heute die gegenüberliegenden gotischen Häuser den Eingang zur Altstadt. | ©Maike Bosse
Die Alte Wache
Die ehemalige Garnisonswache des Stadtkommandanten ist in typischer klassizistischer Architektur gebaut. | ©Daniel Li Photographie
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Gemeinsam mit den anderen Partnerstädten werden Fragen wie die folgenden bearbeitet:
- Wie können die Bürger der fünf Städte ein Gemeinschaftsgefühl entwicklen?
- Ist den Bürgern die Qualität und die Besonderheit des Fachwerkerbes bewusst?
- Kennen alle die Stärken der Region?
AKTUELLES
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