Wer hätte das gedacht? Was aussieht wie eine besondere architektonische Raffinesse, ist in Wirklichkeit ein Konstruktionsfehler.
In ganz Europa stehen nur 77 solcher verdrehter Kirchtürme. Gleich zwei davon gibt es im Fachwerk5Eck, in Duderstadt und Northeim, zu bestaunen. Im benachbarten Uslar trägt die Johanniskirche ebenfalls einen gedrehten Turm.
Die Türme des Duderstädter Stadttors, auch Westerturm genannt, und der Northeimer St. Sixti Kirche waren nicht von Anfang an gedreht. Ihre Windung verdanken sie Wind- und Sonneneinwirkung und nicht zuletzt ihrem eigenen Gewicht.
Mitte des 20. Jahrhunderts beschäftigte sich ein damals angehender Architekt mit der Northeimer St. Sixti Kirche und fand heraus, dass die Konstruktion der Kirchturmspitze zunächst gerade errichtet, aber nicht ausreichend gegen die Windung gesichert worden war und die Umwelteinflüsse im Lauf der Jahrhunderte ihr Übriges taten.
In Duderstadt erzählt man sich derweil von einem ganz anderen Grund für die verdrehte Spitze des Westerturms. Der Sage nach drohte der Bau des Turms nicht rechtzeitig fertig zu werden und so schloss der Baumeister in seiner Not einen Pakt mit dem Teufel. Der Teufel sollte den Turm fertigstellen und im Gegenzug die Seele des Architekten erhalten. Als der Turm jedoch fertig war, weigerte sich der Baumeister, sich an seinen Teil der Abmachung zu halten. Vor Wut ergriff der Teufel die Spitze des Turms und schwang sich darum, sodass sich buchstäblich die Balken bogen.
Wäre ja interessant zu wissen, ob es derselbe Baumeister war (:
In jedem Holz steckt ein Teufel, in manchen auch zwei!
So ein Frühere Holzfuhrmann, der uns früher Fichten Stammholz anfuhr.
Spannholz oder starker Drehwuchs können meines Erachtens die Ursache der gedrehten Turmspitzen sein. Wenn entsprechende Hölzer ausgetauscht wurden,
ist die Ursache heute so nicht mehr festzustellen.
Der Preis Material und Lohn stand früher in einem ganz anderen Verhältnis als
heute. So wurde auch mal nicht so ganz optimales Holz verarbeitet, krumm, drehwüchsig…. Wurde früher ein Holz verschnitten, lag der Verlust beim Material, heute beim Lohn.
Zu bedenken ist auch, das in alten Fachwerkhäusern immer Hölzer zu finden sind,
welche wahrscheinlich aus Abbruch oder Brandschäden stammen, das noch um den Wert von Bauholz aus früher Zeit zu sehen.
Ulrich Köneke
In Duderstadt gab es 350 Brauereien und der Teufel verführte die Männer zum Biertrinken.Eines Tages sagten die Frauen, dass Sie das nicht mehr hinnehmen würden, denn sonst würden sie eines Tages noch verhungern. Sie rotteten sich zusammen und machten Jagd auf den Teufel, um ihn aus der Stadt zu jagen. Vor der Cyriakuskirche war der Teufel gerade mal wieder am Brauen. Als der Teufel die wild entschlossenen und wütenden Frauen ankommen sah, nahm er einen großen Anlauf und sprang die gesammte Marktstraße herunter bis zur Servatiuskirche. Doch nach kurzer Zeit waren die Frauen ihm schon wieder auf den Fersen und er musste leider die Stadt verlassen. Er nahm einen verkürzten Anlauf und wollte den Westertorturm überspringen. Mitten im Flug stellte er voller Schrecken fest, das sein Anlauf viel zu kurz war und so musste er den Turm umspringen.Da es sehr windig an diesem Tag war, blieb er mit einem Rockzipfel an der einen Ecke des Turmes hängen und durch die Wucht des Sprunges drehte sich der Turm-
Daher stammt die Drehung des Westertorturmes.