Die Rats-Apotheke ist ein eindrucksvolles Fachwerkhaus am Einbecker Marktplatz. Nach dem Stadtbrand von 1540 entstanden um 1550 auf mehreren Gewölbekellern zwei große Hausteile. Das linke Vorderhaus ist in seiner Front in Stockwerkbauweise, die Längsseite in der Münsterstraße jedoch in Ständerbauweise ausgeführt, ebenso wie das Nebenhaus. Beide Häuser sind eigenständig und wurden erst 1590 unter einem gemeinsamen Dachwerk vereint. Einer der Gewölbekeller ist das Kreuzgratgewölbe, welches ungefähr aus dem Jahre 1400 stammt.

Das Gebäude gehörte im 16. Jahrhundert der reichen Patrizierfamilie Raven. Auf dem Wangensteinrechts von der Eingangstreppe sowie am Haus sind noch heute Abbildungen des Familienwappens sichtbar. Teil ihres Familienwappens ist die Swastika. Ein Glückssymbol in Form eines Sonnenrades, nicht mit einem „Hakenkreuz“ zu verwechseln. Diese Familie besaß neben der Rats-Apotheke noch weiteren Grundbesitz in Einbeck, so dass man ihr Wappen an verschiedenen Häusern sehen kann. Zudem stellten sie regelmäßig Ratsherren sowie mehrere Bürgermeister. Deshalb ist das Wappen auch auf Epitaphen in der Marktkirche zu finden.

Auf dem Wangenstein links von der Treppe befindet sich das Familienwappen der Familie Heinemeyer. Dieses wiederholt sich zusammen mit der Jahreszahl 1590 und dem Familienwappen der Familie Diek über der Ladentür. Der Familie Diek gehörte das Gebäude ab 1562.

Seit 1927 gehört das Gebäude der Familie Häussermann-Meineke. Diese sorgte auch dafür, dass das zuvor verputzte Fachwerk der Fassade wieder freigelegt wurde. Von 1996 bis 2000 wurde die Fassade der Rats-Apotheke grundlegend restauriert. Der Anstrich erfolgte in „Ochsenblutrot“, da dies laut einer Untersuchung der historischen Balken die ursprüngliche Farbe der Fassade gewesen sein muss. Im Treppenhaus wurde zudem Renaissancestuck aus dem Jahr 1561 freigelegt. Weitere Umbaumaßnahmen wie der Einbau eines Fahrstuhls und die Schaffung von Parkplätzen im Innenhof fanden im Jahr 2012 statt.

Die Rats-Apotheke zog im Jahr 1833 in das Fachwerkhaus am Marktplatz ein, zuvor befand sie sich in einem anderen Gebäude an der Langen Brücke. Friedrich Wilhelm Sertürner, der Erfinder des Morphiums, war somit zwar von 1806 – 1809 in der Rats-Apotheke tätig, jedoch nicht im heutigen Gebäude.

Heutzutage haben neben der Apotheke noch Ärzte verschiedener Fachrichtungen ihren Sitz im Gebäude der Rats-Apotheke.

Tipp: Mehr über die Fachwerkhäuser im Fachwerk5Eck in unserer Broschüre „Die Fachwerkarchitektur im Fachwerk5Eck“.  Sie steht kostenlos zum Download bereit und ist in den Gästeinformationen erhältlich.

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