Die Bedeutung des Verkehrsknotenpunkts Northeim stieg mit dem Bau der Chausseen im späten 18. und der Eisenbahn im 19. Jahrhundert rasant an. Das damit einziehende Bürgertum aus Industrie, Militär und Verwaltungsdienst brachte Wohlstand und ein Selbstbewusstsein, das sich baulich auszudrücken suchte.
Die Haustüren mussten dabei natürlich besonders repräsentativ gestaltet sein – waren sie doch der Teil des Hauses, mit dem Besucher unmittelbar als erstes in Berührung kamen. Dementsprechend finden sich in Northeim noch einige kunstvoll verzierte Haustüren in den Stilen des Barock, des Klassizismus oder des Historismus. Jede ist ein Unikat, bei der sich mehrere Gewerke wie Tischler, Maler und Schmiede die Klinke in die Hand gegeben haben. Übrigens ist Northeim noch heute Sitz der Kreishandwerkerschaft sowie Berufsschulstandort für Bau- und Metalltechnik.
In der Galerie eine Auswahl an Türen, die man auf einer Entdeckungsreise in Northeims Altstadt findet:
Eine ganz besondere Tür befindet sich am 1845 erbauten Mausoleum auf dem Alten Friedhof: Der an einen ägyptischen Tempel erinnernde Steinbau ist von einer kupferbeschlagenen Tür verschlossen, die von vergoldeten Messingsternen und dem geheimnisvollen Auge der Vorsehung geziert wird: Repräsentanz also auch im Tode.
