Georg Friedrich Grotefend wurde 1775 als sechstes Kind des Schuhmachermeisters Johann Christian Grotefend in Hann. Münden geboren. Im Jahr 1802 kam es zu einer Art Wette zwischen dem Göttinger Gymnasiallehrer Grotefend und einem Freund. Die Grundlage jener besagten Wette war es, eine Inschrift zu entziffern, von der weder die Schrift, die Sprache noch der Inhalt bekannt sei.
Woraufhin sich Grotefend an der Entzifferung der Keilschrift versuchte. Die Keilschrift ist eine der ältesten Schriften der Menschheit. Erfunden wurde sie vor über 5000 Jahren von den Sumerern, die dort lebten, wo heute der Irak liegt. Keilschrift wurde auf Lehmtafeln geschrieben und im Brennofen gebrannt. So blieben die Schriften bewahrt, bis Grotefend die längst ungenutzte Schrift zu enträtseln begann. Er entzifferte zwischen 1802-1815 ungefährt ein Drittel der altpersischen Keilschriftzeichen und ebnete den Weg für weitere Entzifferungsversuche.
Das 1687 errichtete und spätere Geburtshaus (Ziegelstraße 39) des berühmte Sprachwissenschaftlers und Altertumsforschers Georg Friedrich Grotefend (1775-1853) weist heute leider schwere Schäden an Dach, Lehmdecken und Holzkonstruktion auf. Es steht seit rund 20 Jahren leer.
Dank einer großzügigen Spende konnte die Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt das historische Gebäude vor zwei Jahren erwerben und erste Maßnahmen zur Sicherung des Hauses durchführen. Doch wie das Haus nach der Sanierung genutzt wird, ist noch offen. Im Rahmen unseres Projektes „Wohnraum5Eck“ haben wir eine Ideenskizze gefördert, die Alternativen für eine mögliche Wohnnutzung aufzeigt.
Mehr Informationen zur Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt und zu Sanierungsthemen unter www.wohnraum5eck.de.
