Mitten im Herzen von Duderstadt, in der Apothekenstraße 10, steht das wohl markanteste spätgotische Fachwerkhaus der Stadt. Erbaut im Jahr 1510, erzählt es noch heute die Geschichte dieser Epoche.
Typisch für den gotischen Baustil: Das Gebäude beeindruckt mit seinem spitzbogigen Dielentor, einem Dielenerdgeschoss in Ständerbauweise und einem über Eck vorkragenden Obergeschoss. Getragen wird es von lang herabgezogenen Knaggen, die dem Haus seine charakteristische Silhouette verleihen. Eher untypisch ist die giebelständige Bauweise, die sich mit der Ecklage des Hauses erklären lässt. In der Regel sind die Fachwerkhäuser in den Städten des FachwerkEcks (mit Ausnahme von Hann. Münden) traufständig errichtet, das heißt mit der Dachseite zur Straße gerichtet.
Das Haus an der Ecke Apothekenstraße/Kurze Straße, ist eines der wenigen erhaltenen spätmittelalterlichen Fachwerkbauten in Duderstadt mit Bauzeit um 1500. Charakteristisch hierfür sind, wie im Beispiel, schlicht gestaltete Dielenhäuser mit Erd- und Zwischengeschoss in Ständerbauweise (d.h. die tragenden Stützen laufen von der Sockelschwelle bis zum Dachansatz durch und tragen auch die Zwischendecken und vorkragenden Speicherstöcke). Die hohen Dielen dienten sowohl zu gewerblichen als auch zu Wohnzwecken und enthielten offene Feuerstellen. Die reichen Schnitzereien und Verzierungen an den Fassaden, die heute noch das Stadtbild Duderstadts prägen, entstanden in den darauffolgenden Epochen (s. Übersicht Grafik unten).

Tipp zum Vertiefen: Unsere Broschüren „Die Fachwerkarchitektur im Fachwerk5Eck“ und „Die Historischen Stadtkerne im Fachwerk5Eck“. Hier zum Download oder in den Tourist-Informationen unserer Städte erhältlich!